Geschichte

Ein wenig “Geschichtliches” und wie ein Festplatz entstanden ist.

Im Jahr 1951 erfolgte die Freigabe und Übertragung des Vereinsvermögens. 

Die bis dahin andauernde Treuhänderschaft von Arthur Hellwig erlosch. 

Der Verein war wieder Herr im eigenen Hause. 

Als Aufgabe für die nächsten Jahre galt es, den im April 1950 begonnenen weiteren Ausbau des Festplatzes zu vollenden. 

Die Aufbauarbeit ging zügig voran. In den Jahren 1955 bis 1957 wurden Grundstücksbereinigungen durchgeführt. 

Es kam oberhalb und unterhalb des Schützenheims zum Austausch von Grundstücken mit der Bundesvermögensverwaltung.

Zur damailgen Zeit wurde der Festplatz immer im Ganzen an einen Schausteller vermietet, der dann die Standplätze, die er nicht mit eigenen Geschäften bestellen konnte, an andere Schausteller weitervermietete. 

Vor dem ersten Weltkrieg war dies Hermann Bonner, der selbst nur mit einer Mandelbude kam und alle anderen Plätze an seine Kollegen vermietete. 

Im Jahr 1949 wurde nochmals an Hermann Bonner vermietet, danach für zwei Jahre an August Isken. Im Jahr 1952 wechselte man dann zu Karl Gräfe aus Hagen. 

Dieser zahlte damals eine Platzmiete von 3.000,- DM für den gesamten Festplatz. 

Im Verlauf der Planungen für das Schützenfest 1954 machte der damalige Platzwart Walter Linnepe den Vorschlag, jeden Standplatz einzeln vom Verein an den jeweiligen Schausteller zu vermieten, um damit mehr Geld in die Kasse zu bekommen. 

Dem damaligen Schatzmeister Ernst Dreyer war das Risiko zu hoch. 

Daraus entstand dann eine Wette: Walter Linnepe schlug vor die Differenzen zum doppelten der bisherigen Platzmiete aus eigener Tasche auszugleichen. 

Sollte Walter Linnepe jedoch mehr als das Doppelte einnehmen, müsste Ernst Dreyer jeden Monat zur Vorstandssitzung eine Flasche Doornkaat ausgeben. 

Nach der Abrechnung des Schützenfestes stellte man fest: der kostenlos Doornkaat zu jeder Vorstandssitzung war gesichert! 

In diese Zeit fiel auch die Platzerweiterung: Von 1954 bis 1956 schüttete man unterhalb des Schützenheims einen neuen Platz auf, auf dem 1956 zum ersten Mal das Festzelt aufgebaut wurde. 

1954 erhielten erstmals die Damen Einzug in den Schützenverein. 

Erich Glörfeld und Helmut Wigginghaus gründeten die erste Damenschießgruppe im heimischen Raum. 25 Jahre lang leitete Tinni Wigginghaus als erste Damenleiterin die Gruppe.In den 60-er Jahren wurde der Platz in erheblichem Umfang ausgebaut und erweitert. 

Dort wurden Straßen angelegt, eine elektrische Versorgungsanlage wurde gebaut und Wasseranschlüsse sowie Kanalisation geschaffen.

Dies ging einher mit dem Wechsel des Schützenfesttermins vom August auf den Mai eines jeden Jahres. 

Seit 1963 feiert der BSV sein jährliches Schützenfest 10 Tage lang, beginnend jeweils am letzten oder vorletzten Wochenende im Mai, und zwar jeweils so, dass in der darauf folgenden Kirmewoche ein Feiertag – entweder Himmelfahrt oder Fronleichnam – liegt. 

Seitdem darf der Verein stolz die “Größte Kirmes des Sauerlandes” sein eigen nennen.In den sechsziger Jahren wurde mit dem Bau der Autobahn Sauerlandlinie begonnen und die Heedfelder Str.aße wurde als Autobahnzubringer begradigt und verbreitert. 

Der BSV musste dazu einen großen teil seines Festplatzes an das Landesstraßenbauamt verkaufen. 

Von diesem Verkaufserlös kaufte der BSV dann von der Familie Meusen in der Grebbecke ein Waldstück, das an den Schützenplatz angrenzte. 

Dieser Wald wurde gerodet und der Schützenplatz weiter angeschüttet. 

Gleichzeitig wurde der Rest des alten Festplatzes an der Heedfelder Straße abgetragen; die Straße, die von der Hohen Steinert in die Grebbecke führte, zugeschüttet, und die Ebenen des Festplatzes begradigt und miteinander verbunden. 

Weiteres Gelände konnte durch einen Grundstückstausch hinzugewonnen werden, beim dem sich der Schützenkamerad Arthur Hellwig mit einer großzügigen Spende besonders verdient machte. 

Von vielen Schützenkameraden wurde freiwillig an den Wochenenden und nach Feierabend der neue Schützenplatz erstellt. 

An dieser Stelle sei stellvertretend für alle der Name Fritz Borcherding genannt. 

Er, ein lebendes Beispiel für Behaarlichkeit, war es, der in erster Linie auf Erweiterung und Begradigung des Festplatzes drängte und damit die großen Erfolge des BSV in den Folgejahren bis heute erst ermöglichte. 

Der damalige Platzausschuss bestand übrigens aus dem Triumvirat Bo-Li-Schmi, dem Presse- und Sozialwart Fritz Borcherding, dem Platzwart Walter Linnepe und dem Sportleiter Heinz Schmidt.